Bilder Revitalisierung Ultental

Bilder Revitalisierung Falschauer Ultental

Die Falschauer entwässert das Ultental auf einer Länge von 41 km mit einem Einzugsgebiet von rund 300 km². Das Umland der Falschauer wird landwirtschaftlich genutzt: in Ulten herrscht intensive Grünlandwirtschaft vor, in Lana intensive Apfelanbau. Das hydrographische Einzugsgebiet der Falschauer ist von zahlreichen Staubecken gekennzeichnet, von denen aus das abgeleitete Wasser in fünf großen Kraftwerken zur Stromerzeugung verwendet wird. Die Falschauer besteht aus Restwasserstrecken, die von Stauseen unterbrochen werden. Von der Falschauer geht für einst hochwassergefährdete Gemeinden wie Lana heute durch den Stauseenbau keine Gefahr mehr aus (Staussen halten Material und Hochwässer zurück). Entlang der Falschauer wachsen Grauerlenauwälder und Lavendelweidenauen nur noch linear längs der Falschauer.

Der ökologische Zustand der Falschauer im Ultental ist nach offizieller Bewertung entsprechend Wasserrahmenrichlinie gut bis sehr gut. Die Wasserqualität ist unbelastet bis gering belastet. Das Gewässerökosystem der Falschauer wird vor allem duruch die Wasserkraftwerke und die Hochwasserschutzbauten beeintächtigt.

Im Ultental wurden mehrere Revitalisierungen an der Falschauer durchgeführt. Dabei wurden aber nicht hart verbaute Bäche, wie etwa Künetten (siehe Bild) rückgebaut und renaturiert. Es wurden auch so gut wie keine Querbauwerke rückgebaut.

Künette bei St. Nikolaus im Ultental- Nicht Verbauungen wurden entfernt, sondern Wälder gerodet und Ufergehölze durchforest.

Es erfolgte auch kein Umbau der veänderten Wälder in Gewässernähe. Fichten prägen den Talboden, die Flächen wo Auwälder mit ihren Laubbäumen (Weiden, Eschen, Erlen usw.) gedeihen müssten.

Wald an der Falschauer im Talboden: kränkelnde Fichten (Nadelverlust) beherrschen die Baumschicht, sie wurden nicht gefällt um Laubbäumen, der standortgerechten Vegetation auf diesen Flächen, Platz zu machen.

Beispiele an der Falschauer in Bildern:

1.) Revitalisierung Falschauer Gemeinde St. Pankratz (unterhalb des Sportplatzes- ein „Vorzeigeprojekt“ der Revitalisierung):

Die Arbeiten beginnen mit Kahlschlägen (Ufergehölze und Wald), Rodung und der Einrichtung der Baustelle:

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Revitalisierung- Totalverlust naturnaher gewachsenener Strukturen

Revitalisierung- Zerstörung der naturnahen Ufergehölze

Nach Abschluss der Bauarbeiten, inklusive Aufstellen von Sitzbänken und Tisch, ist die Falschauer nun renaturiert. Bilder September 2018:

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Auf der Fläche wurden zahlreiche Grauerlen gepflanzt, einige Purpurweiden und Bergahorn. Angesiedelt haben sich die Kanadische Goldrute und der Sommerflieder in beeindruckend großer Zahl. Diese beiden Arten sind invasive Neophyten, welche nicht Teil des natürlichen Erbes Südtirols sind. Als lebendige vitale Au kann man die Fläche nicht bezeichnen, da die Hochwässer der Falschauer am gepflanzten Auwald vorbeifließen. Die Falschauer bildet auf der renaturierten Fläche keine Schotterbänke oder andere typische Auenlebensräume, welche man in lebendigen vitalen Auen erwarten würde und welche einst typisch für die Falschauer waren. Durch den Staussenbau und die Verbauung der Seitenbäche hat die Falschauer die Kraft dynamische Lebensräume am Gewässer zu bilden weitgehend eingebußt.

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Ein neuer kleiner Bach und ein künstlicher Teich wurden parallel zur Falschauer angelegt. Für Fischer bietet der Teich einen gemütlichen Aufenthaltsort.

Faunistisch, betreffend Wildtiere positiv und sehr gut gelungen ist der neue Wanderweg, welcher von zahlreichen Heuschrecken bewohnt wird (z.B. Blauflügelige Ödlandschrecke).

2.) Revitalisierung Falschauer Gemeinde St. Walburg im Ultental:

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Falschauer ohne Revitalisierung- unmittelbar unterhalb der „revitalisierten“ Flächen.

 

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Falschauer mit Revitalisierung

 

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Anlage von Stillgewässer mit großen Steinbrocken neben der Falschauer

 

Ziel der Revitalisierung ist die Schaffung lebendiger und vitaler Auen. Ob dies eine lebendige Au oder einfach nur ein Teich neben der Falschauer und aufgeworfene Schotterhäufen sind….invasive Neophyten findet man auch hier (Sommerflieder und Drüsiges Springkraut).

Die Fichten- dominierten Wälder im Talboden des Ultentales sind das Resultat der forstwirtschaftlichen Nutzung und Umformung des Waldes. Die Waldtypisierung hat Handlungsempfehlungen für derartige Wälder geliefert, mehr dazu auf http://biodiversitaet.bz.it/waelder/. Auch hier wurde Wald gerodet, Oberboden und Wald abgetragen und Schotterflächen geschaffen, welche sich aber nicht zu dynmaischen Auen weiterentwickelt haben. Die revitalisierte Fläche ähnelt mehr einer Schuttfläche (v.a. Unkräuter wachsen). Die Schutthügel könnten von jählichen Überschwemmungen nicht überlfutet werden, da sie zu hoch sind.

Revitalisierung Ulten St. Gertraud

Ein „Vorzeigeprojekt“ ist die Revialisierung der Falschauer in St. Gertraud im Ultental. Dort wurde eine Sitzgelegenheiten geschaffen, gebaggert und Holzfällarbeiten druchgeführt.

Weniger eine lebendige Au als Sitzgelegenheiten für müde Wanderer wurden in St. Gertraud realisiert.
Weniger eine lebendige Au als eine Sitzgelegenheit für müde Wanderer wurde in St. Gertraud als Revitalisierung realisiert. Nur wenige Bäume am Ufer durften stehen bleiben.

Im Bereich von St. Gertraud wurden vor allem Durchforstungen an der Falschauer durchgeführt, Bäume entlang des Baches wurden gefällt.

Falschauer in St. Gertraud mit Ufergehölzen
Falschauer in St. Gertraud mit Ufergehölzen und Auvegetation

 

Skurrile Pflanzung von Zirben in den Ufergehölzen.
Skurrile Pflanzung von Zirben in den Ufergehölzen.

 

Zirben wurden an der Falschauer gepflanzt. Diese Bäume sind charakteristisch für die subalpine Stufe und kommen in Stufen darunter nicht vor. Sie wurden in den Ufergehölzen der Falschauer in der monatanen Stufe jedoch angepflanzt.

Inwieweit sich der ökologische Zustand der Falschauer durch „Aufwertungen“ der Falschauer im Zuge der Revitalisierung verbessert hat, muss kritisch hinerfragt werden.

Ohne Zweifel und mit hundertprozentiger Sicherheit kann aber gesagt werden: „Die Sitzgelegenheiten sind gut gemacht! Bravo!“