Titelbild- revitalisiertes orographisch rechtes Ufer im Natura 2000 Gebiet Falschauer
Revitalisierung als Entvitalisierung:
Im Natura 2000 Gebiet Falschauermündung wurde eine Fläche im Jahr 2013 revitalisiert bzw. renaturiert. Auwald wurde gerodet. Auf der gerodeten Fläche wurden Erlen gepflanzt, daneben stellten sich gestörte Ruderalvegetation und invasive Neophyten ein.
Die Robinien wurden intensiv mechanisch bekämpft, jedoch wachsen die Bäume weiter. Die aufgeworfenen und aufgefüllten ehemaligen Auwaldflächen werden heute bei normalen Hochwässern nicht mehr überschwemmt. Die Falschauer fließt an den Flächen vorbei.
Das Baumwachstum setzte nach der Störung des Standortes schnell ein, einige Robinien und einige Pappeln trieben aus.
Durch Renaturierungen bzw. Revitalisierungen werden Ruderalflächen geschaffen, auf denen invasive Neophyten vordringen können. An der Falschauer sind Robinien auf den Böschungen und Dämmen dominierend.
Arten der ruderal- gestörten Flächen sind vorherrschend. Es handelt sich um eine von Chenopodium album (Weißer Gänsefuß), eine Charakterart der Ruderalgesellschaften und der Acker- und Garten-Beikraut-Gesellschaften (Chenopodietea). Allgemein zu Ruderalvegetation auf Wikipedia: „Ruderalvegetation (von lateinisch rudus ‚Schutt‘) wird die Pflanzenwelt von menschlich tiefgreifend überprägten Standorten genannt, deren Zusammensetzung nicht vom Menschen beabsichtigt wurde, sondern die sich entweder auf ungenutzten bzw. brach gefallenen Flächen von ihm unbeachtet, oder auf devastierten, übernutzten oder vegetationsfrei gehaltenen Böden gegen seinen Willen einstellt.“
Störungen durch Renaturierungen bedingen häufig, dass Ruderalgesellschaften auftreten, auch am Vorzeigeprojekt Mareiter Bach wurden sie festgestellt.
Entvitalisierung:
Die revitalisierte Fläche liegt höher als der ursprüngliche Auwald. Die Mittelwassermarke ist am Ufer als Linie erkennbar. Hochwässer sind an der Falschauer sehr selten und die Fläche wurde seit der Renaturierung noch nie von einem Hochwasser überflutet. Der ursprüngliche Auwald (links vorne) war tiefer gelegen als die aufgeworfene neue Schotterfläche. Bei den im Bild sichtbaren holzigen Gewächsen auf der Schotterfläche handelt es sich um gepflanzte Erlen.
Im Jahr 2017: Inzwischen ist die Fläche wieder bewaldet, vor allem mit Pappeln. Die Bekämpfung der Robinien war wenig erfolgreich, die Pflanzung von Erlen hat nichts gebracht, sie sind nicht gewachsen. Der junge Pappelwald ist von einem naturnah-strukturierten Auwald, mit alten Bäumen und einer Strauch- und Krautschicht weit entfernt. Das Gelände wurde zu hoch aufgeschüttet, wodurch kein lebendiger Auwald entseht. Zudem wurden sogar noch Steine im Bachbett eingebaut, welche Eine natürliche Seitenerosion verhindern.
Robinien wachsen auf der revitalisierten Fläche sehr gut, wie man im Bild unten sehen kann. Der entvitalisierte Robinienwald auf dem orographisch rechtem Ufer ersetzt den ehemaligen Auwald. Trotz Bekämfung (Triebe wurden abgeschnitten) setzt sich die Robinie durch.